Die Unterstützung der Schule ist uns Herzensangelegenheit
- Dank für Unterstützung des Schüleraustausches mit Leicester
- Dank für Unterstützung der Schülerfahrt zum Golm
- Bericht zur Exkursion nach Hohenschönhausen am 08.12.2010
- Dankschreiben für Unterstützung des Schüleraustausches aus Leicester
- WRS-Seminar 2009 in Meuchefitz
- Alte Türen in neuem Glanz
- WRS-Seminar der Schülervertretung
- Hoher Besuch aus Frankreich
- Dank für die Unterstützung des England-Aufenthalts
- 175. Schuljubiläum 2006
- Zahlen, Daten, Fakten
Dank für Unterstützung des Schüleraustausches mit Leicester
Ich darf mich im Namen aller Teilnehmer und meiner Kolleginnen und Kollegen aus der Fachgruppe Englisch auf diesem Wege noch einmal sehr herzlich für die erneute Unterstützung des Projektes durch den Bund der Ehemaligen bedanken.
Vom 18.-24. Februar waren 11 Schülerinnen und Schüler von unserer Partnerschule Beauchamp College in Oadby/Leicester an der WRS zu Gast. Die Woche brachte den Schülerinnen und Schülern neben interessanten Eindrücken auf den Exkursionen nach Hamburg, Berlin und in die Autostadt nach Wolfsburg auch viele spannende interkulturelle Erfahrungen beim gemeinsamen Schulbesuch, bei Freizeitaktivitäten in Lüneburg und Umgebung und vor allem beim Leben in den Gastfamilien. Was die Exkursionen betrifft, war vor allem Berlin mit dem Besuch des ehemaligen Gefängnisses Hohenschönhausen und des Reichstags ein besonderer Höhepunkt. Vom 8.-14. April wird der Gegenbesuch in England stattfinden; Höhepunkte der geplanten Woche werden dann sicherlich der Besuch unserer Partnerschule und ein Tagesausflug nach London sein.Martin Hehemann
Dank für Unterstützung der Schülerfahrt zum Golm
Bericht zur Exkursion
nach Hohenschönhausen am 08.12.2010
Die Exkursion startete um 8 Uhr an der Wilhelm-Raabe Schule. Wir, die Schüler zweier Geschichtskurse, fuhren mit einem Bus nach Berlin, um die Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen zu besuchen. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Stasi-Untersuchungsgefängnis, in dem heute interessante Führungen und Projekttage angeboten werden. Die Anfahrt ging ohne Probleme vonstatten und wir waren alle sehr gespannt, was uns erwarten würde. Nach der Anmeldung wurden wir in einen Raum geführt, wo wir allgemeine Informationen zur Gedenkstätte bekamen sowie zur DDR-Zeit selbst, um die Anlage in die Geschichte der DDR einordnen zu können. Wir wurden durch Fragen in die Erzählungen eingebunden und konnten natürlich auch selber Fragen stellen.
Nachdem wir unsere Taschen sicher verwahrt hatten, bildeten sich zwei Gruppen, die jeweils von einem Zeitzeugen durch die Gedenkstätte geführt wurden. Die Erlebnisse der beiden Zeitzeugen gingen weit auseinandergingen, was die Führungen ziemlich unterschiedlich aussehen ließ.
Meine Gruppe wurde von Karl-Heinz Richter begleitet, einem Mann, der im Januar 1964 zusammen mit anderen Jugendlichen mit dem Moskau – Paris – Express von Ost- nach Westberlin fliehen wollte. Er scheiterte jedoch, da er beim Aufspringen auf den Zug stolperte und verletzt zurückblieb. Die Folgen: Stasi-Verhöre und jahrelange Haft.
Karl-Heinz Richter erzählte noch ein wenig mehr über das Gebäude anhand eines Modells von dem gesamten Grundstück. Dann gingen wir durch das sogenannte „U-Boot“. Man nennt diesen Trakt der Anlage so, da es dort nass, kalt und dunkel ist, weil er sich im Untergeschoss befindet. Die Berichte des Zeitzeugen waren sehr interessant und es hatte den Anschein, als ob er nahezu alle Foltermethoden über sich ergehen lassen hatte. Das Schrecklichste überspielte er des Öfteren mit dem Ausdruck „niedlichen Sachen“, die sie (die Stasi-Mitarbeiter) sich für ihn ausgedacht hatten. Damit meinte er die Foltermethoden, welche sie gegen ihn angewandt hatten. Weiter erzählte er uns viel über die Umstände, unter denen er dort hausen musste. So durfte er zum Beispiel nur einmal in zwei Wochen duschen und dann nur mit Kernseife und kaltem Wasser. Das „U-Boot“ hinterließ bei allen von uns einen bleibenden Eindruck, da es wirklich schrecklich war sich vorzustellen, dort eingesperrt gewesen zu sein. Der Zeitzeuge brachte die Fakten sehr glaubhaft herüber, sodass wir ihm wie gebannt zuhörten, als er von seinen Erlebnissen erzählte.
Nachdem wir das „U-Boot“ betrachtet hatten, gingen wir in den „Tigerkäfig“, der aus vier kahlen Betonwänden und einem Gitter als Decke bestand. Hier sollten die Inhaftierten mal an die frische Luft kommen. Sie wurden hierbei aber von oben von bewaffneten Stasi-Mitarbeitern beobachtet, die darauf achteten, dass die Häftlinge stehen blieben und sich bewegten, da sie sich nicht setzten durften. Sie mussten immer im Kreis gehen.
Anschießend gingen wir in das erste Obergeschoss der Anlage, wo sich einige Zellen sowie die Verhör-Räume befanden, die in größerer Anzahl vorhanden waren. Hier erzählte uns unser Zeitzeuge viel über die Verhöre, die mit ihm durchgeführt wurden. Er erklärte uns, wo wer saß und wie die Stasi-Mitarbeiter jemanden zum Reden bewegen wollten, zum Beispiel mit dem Abspielen eines Tonbandes, worauf eine Frau geschlagen wurde und schrie, während man den Häftlingen erzählte, es sei jemand aus der Familie, dessen Qualen man schnell beenden könne. Dann erzählte er uns noch etwas über die Bestrahlung der Inhaftierten beim Erstellen der Karteifotos. Die bestrahlten Inhaftierten starben dann meistens an Folgeschäden wie Krebs, nachdem man sie möglichst noch an die BRD „verkauft“ hatte.
Den Abschluss unseres Besuches bildete eine Diskussions- und Fragerunde. Bei der Nachbesprechung in der Schule, bei der wir uns auch einen Film über den Fluchtversuch von Karl-Heinz Richter angesehen haben, fiel uns auf, dass der Zeitzeuge sich manchmal ein wenig heroisch dargestellt hatte. Dieses fanden wir aber nicht schlimm, zumal wir vermuteten, dass dies seine Strategie ist, um trotz der schlimmen Erlebnisse weiterleben zu können.
Insgesamt war es ein sehr interessanter Ausflug, der uns geholfen hat, uns die früheren Vorkommnisse in der DDR annähernd vorstellen zu können.
Dies war nur möglich, da die relativ hohen Kosten der Busfahrt zum Teil vom Bund der Ehemaligen übernommen wurden. Im Namen der zwei Geschichtskurse bedanke ich mich dafür.
Janine Janot
Dankschreiben für Unterstützung des Schüleraustausches aus Leichester
Das WRS-Seminar 2009 in Meuchefitz
Alle Jahre wieder heißt es „Auf zum WRS-Seminar!“, wenn zwischen 20 und 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge acht bis 13 ihre Sachen packen und für ein Wochenende im Frühjahr gemeinsam losfahren. Wie schon so oft ging es auch dieses Mal in das idyllische Örtchen Meuchefitz im schönen Wendland, eine knappe Autostunde von Lüneburg entfernt.

Vom 27. Februar bis 1. März 2009 arbeitete die Schülergruppe in Begleitung der SV-Berater Herr Böhme und Herr Bollen in vier Themengruppen: Schülerzeitung, Schulfest, Schule ohne Rassismus und Rechtsmappe für Schülerinnen und Schüler. Das Ziel des Seminars ist es unter anderem, auch Schülerinnen und Schülern, die nicht im Schülerrat sind, die Mitarbeit zu ermöglichen und sie für Engagement zu begeistern – dabei sollen auch Kontakte über Klassen- und Jahrgangsgrenzen hinaus geknüpft werden. Bei vielen gemeinsamen Gesprächen, Spielen und Spaziergängen wurde diesem Ziel Rechnung getragen. Darüber hinaus stand natürlich in erster Linie die produktive und fröhliche, aber mitunter auch anstrengende, Arbeit an den Themen im Vordergrund.
1.) Die Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ entwarf Vorhaben, wie dieser Titel der WRS wieder lebendiger ausgefüllt werden könnte und wie die WRS Flagge zeigen kann gegen den geplanten Nazi-Aufmarsch in Lüneburg im April. Zu diesen Themen wurde für die Zeit vor Ostern unter anderem ein Aktionstag geplant. 2.) Eine dynamische Gruppe Meuchefitz-Reisender will im Sommer ein großes Schulfest mit viel Musik und positiven Auswirkungen für das Schulklima veranstalten. 3.) Die traditionell gute, kritische und starke Schülerzeitungs-Kultur an der Raabe-Schule ist in den letzten anderthalb Jahren nahezu völlig zum Erliegen gekommen. Vielleicht ist eine solche Tendenz zur Ödnis im Schulleben ja die erste praktische Folge der katastrophalen G8-Reform – Stichwort: Leistungs- und Zeitdruck –, die an mangelnder Kommunikation, Diskussion und Aktivität in der Schulgemeinschaft besichtigt werden kann. Paradoxerweise ist gerade die Krise eines konfliktfreudigen und engagierten Miteinanders in den Schulen eine Situation, in der funktionierende Schülerzeitungen besonders wichtig wären. Die ungefähr zehn angehenden Redakteure und Redakteurinnen der neuen Zeitung, die auf das erfolgreiche Erbe der früheren Zeitungen „rAAbiat“ und „Bildunxxlücke“, die nun zehn Jahre alt wäre, aufbauen möchten, hoffen, dass es trotz widriger Rahmenbedingungen möglich sein wird, auch auf längere Sicht die WRS um eine „vierte Gewalt“ zu bereichern und ein Druckwerk zu gestalten, das Anregungen und vielleicht auch manchmal ein wenig Aufregungen bietet. Eine erste Ausgabe will sich unter anderem dem Problem des vielen herumliegenden Mülls an unserer Schule annehmen. 4.) Last not least muss die Rechtsmappe hervorgehoben werden. Ähnlich wie eine Schülerzeitung ist auch sie ein Baustein für mehr Reflexion, Kommunikation und Selbstbewusstsein der Schulgemeinschaft – außerdem ist sie ein Ausdruck der ureigensten Aufgaben der Schülervertretung und des im Niedersächsischen Schulgesetz formulierten Bildungsauftrags: In dieser Mappe können die Schülerinnen und Schüler unter fraglichen Punkten nachschlagen, welchen rechtlichen Bestimmungen sie ausgesetzt sind. So können sie schnell beurteilen, ob etwa der Umfang ihrer Hausaufgaben legal ist, ob die Notengebung richtig abläuft und ob ihre Klassensprecher ihr verantwortungsvolles Amt angemessen wahrnehmen. Eine solche Mappe, die ein gutes Instrument zur Emanzipation der Schülerinnen und Schüler im Schulalltag ist, gibt es bereits seit 2004, wegen der zahlreichen Reformen der letzten Jahre musste sie aber grundlegend umgearbeitet werden. Das ist nun in Meuchefitz geschehen.
Die Tradition des WRS-Seminars ist schon viele Jahre alt – und sie erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Dass dieses Seminar, das die SV-Arbeit und den Schulalltag immer wieder hinterfragt und inspiriert, 2009 wieder möglich war, ist zu einem großen Teil dem Bund der Ehemaligen zu verdanken. Die Schülersprecherteams können sich seit vielen Jahren darauf verlassen, dass die Ehemaligen mit einem finanziellen Zuschuss beispringen, damit der Teilnahmebeitrag für alle Interessierten erschwinglich bleibt. Das begeistert uns! Deshalb möchten wir die Gelegenheit nutzen, dem Bund der Ehemaligen einmal mehr unseren Dank für die Hilfe auszusprechen und für die Zukunft die Hoffnung formulieren, dass diese gute Tradition und Verbindung zwischen dem Ehemaligenbund und der Vertretung der Noch-Nicht-Ehemaligen noch lange so gut weitergeführt werden kann.
Leonard Wolckenhaar
2007 ermöglichte es der Bund der Ehemaligen, dass das Schulgebäude mit den historischen Türen im Erdgeschoss ein wichtiges Element seines ursprüngliches Aussehen wiedererhält. Mit über 12.000 Euro war dies die größte Spende, die der Bund je zur Verfügung stellte. Lesen Sie, was die LZ am 1. September 2007 dazu schrieb: Klicken Sie hier. |
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WRS-Seminar der Schülervertretung im März 2007
Das WRS-Seminar gehört schon lange ganz fest zur Raabe-Schule und ist eine obligatorische Veranstaltung geworden: seit Langem packen jedes Jahr zwischen 20 und 30 Schüler für ein Wochenende im Frühjahr ihre Sachen und verbringen gemeinsam eine arbeitsintensive Zeit in der Nähe von Lüneburg.
Über viele Jahre bedeutete das die Fahrt nach Meuchefitz ins Wendland, in diesem Jahr probierte man etwas Neues aus – und so fand sich die 21-köpfige Gruppe, in der von Jahrgang 9 bis 13 alles vertreten war, samt Herrn Bollen und Herrn Böhme vom 2. bis 4. März im schönen Ort Raven wieder.
Das Freizeitheim Raven
Im Freizeitenheim der Evangelischen Kirchengemeinde wollte die SV in kleinen Arbeitsgruppen die Zeit nutzen, um sich über die Themen „Demokratisierung der Schule“, „Ernährung in der Schule“, „WRS-Jahrbuch“ und „Toiletten-Optimierung“ Gedanken zu machen.
Und tatsächlich waren dann schließlich bis Sonntag Mittag vorzeigbare Ergebnisse erarbeitet worden: Hatte die erste Gruppe ein Konzept entworfen, a) den Unterricht und b) die Entscheidungsstrukturen in der Schule im Rahmen eines Schulverfassungsversuches demokratischer zu gestalten, war die nächste zu der Überzeugung gelangt, dass das Bewusstsein für gesunde und sozial und ökologisch vertretbare Ernährung in der Schule noch deutlich vertieft werden müsse und hatte daher Aktionen wie Umfragen, Werbekampagnen, Informationsveranstaltungen und eine Vergrößerung des Angebotes biologisch erzeugter und/oder fair gehandelter Produkte geplant.
Das Jahrbuch-Team
Die „WRS-Jahrbuch“-Gruppe hatte am Ende bereits eine fertige Inhaltsübersicht für ein Schuljahrbuch, auf dessen Erscheinen wir uns, so denn alles nach Plan verläuft, kurz vor den Sommerferien freuen können, erstellt. Schlussendlich haben die „Toilettenoptimierer“ eine Menge kreativer Ideen, die Schultoiletten künstlerisch besser zu gestalten, gehabt, nun gilt es noch, sie umzusetzen. Neben all dem war auch noch Zeit für jede Menge Gespräche, Spiele, Diskussionen, gemeinsames Essen und vieles mehr, so dass auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kam.
Nicht umsonst ist das WRS-Seminar zur Tradition der SV geworden, ein solches gemeinsames Wochenende ist eine hervorragende Möglichkeit, wirklich etwas „zu schaffen“, sich voll auf ein bestimmtes schulisches Thema zu konzentrieren und nach ausgiebiger Bearbeitung konstruktive Ergebnisse in der Hand zu haben.
Möglich gemacht wurde das WRS-Seminar wie seit langem auch dieses Jahr wieder durch die großzügige finanzielle Unterstützung des Bundes der Ehemaligen, der durch seine Spende ermöglichte, den Teilnahmebeitrag mit 20 € pro Person möglichst gering zu halten und so dafür sorgte, dass jeder, der Lust dazu hatte, mitkommen konnte. Hier wird also gezeigt, dass es tatsächlich möglich ist, dass Jung und Alt, an der Schule Aktive und ehemalige Aktive voneinander profitieren, einander unterstützen und den Zusammenhalt einer Schulgemeinschaft durch gemeinsame Ziele und schöne Aktionen fördern – möge dies noch lange so bleiben!
Mit diesem Wunsch für die Zukunft sei dem Bund der Ehemaligen für seine langjährige (und hoffentlich noch lange währende) Unterstützung ganz herzlich von der SV gedankt!
Leonard Wolckenhaar – Schülersprecher (Fotos: Horst Bollen)
Hoher Besuch aus Frankreich
Viel Freude in Lüneburg und Umgebung hatten unsere 27 Gäste aus Levallois-Perret bei Paris, die vom 22.09. bis zum 9.10. im Rahmen unseres Schüleraustausches bei unseren Neuntklässlern zu Gast waren. Das lange Wochenende über den 3. Oktober bot Gelegenheit zu ausgedehnten Ausflügen; das gute Wetter sanktionierte die Entscheidung, den Herbesuch vom späten in den frühen Herbst vorzuziehen. Auf besondere Begeisterung stieß die Rallye im Tiergarten, organisiert und reibungslos durchgeführt von Frau Iwamoto mit der Klasse 8a.
Da kurzfristig eine Begleitung ausgefallen war, sprang der Leiter unserer privaten Partnerschule St Justin, Herr Segond, persönlich ein. Er zeigte sich nicht nur von der Begegnung insgesamt, sondern besonders auch vom Kontakt mit seinen Gastgebern, Familie Petermichl, sehr begeistert. Diese Gelegenheit wurde genutzt, um Pläne für eine Ausweitung der Kontakte zu schmieden. Im Gespräch ist eine binationale Begegnung für künftige Frühfranzosen in Klasse 6. Möglich gemacht wurde das abwechslungsreiche Programm durch eine großzügige Spende des Bundes der Ehemaligen. Dafür herzlichen Dank im Namen aller Teilnehmer!
Heiko Frese
Dank für die Unterstützung des England-Austausches

Grußwort der Vorsitzenden des Bundes der Ehemaligen Dr. Luise Reinhardt-Drischler beim Festakt aus Anlaß der Gründung der Lüneburger Töchterschule vor 175 Jahren am 11. Januar 2006 um 16 Uhr in der Aula

Sehr geehrte Frau Dr. Scheuermann, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mädge, verehrte Festversammlung!
In dieser feierlichen Stunde zu Beginn des Jubiläumsjahres darf ich Ihnen allen die Grüße des Bundes der Ehemaligen der Wilhelm-Raabe-Schule zu Lüneburg überbringen. Vorstand und Beirat freuen sich, dass sie an dieser Veranstaltung teilnehmen dürfen, und sind der Einladung gerne gefolgt.
Insbesondere möchte ich Ihnen die Glückwünsche des Bundes der Ehemaligen zum 175-jährigen Jubiläum überbringen – zur Gründung der Töchterschule vor 175 Jahren!
Lassen Sie mich Ihnen, sehr geehrte Frau Dr. Scheuermann, als Leiterin der Schule und ganz persönlich dazu gratulieren und für Ihren Einsatz für die Gestaltung des Jubiläums danken.
Unsere Glückwünsche und unser Dank gehen auch an Sie, sehr geehrter Herr Mädge, als Vertreter des Schulträgers, der die Entwicklung dieser Schule stets – von den Anfangsjahren der Oltroggeschen Privatschule abgesehen – nach Kräften gefördert hat. Als Besonderheit sei nur das historische Gebäude von 1908 erwähnt, das damals zur Zierde der Stadt mit seinen Giebeln und Türmchen sowie der ausgemalten Aula gestaltet wurde und dessen 100-jähriges Jubiläum wir in zwei Jahren feien dürfen. Vielleicht lassen sich zum 100-jährigen Jubiläum des Gebäudes die Medaillons rekonstruieren, so wie dies bereits 2001 beim Tag des Offenen Denkmals angedacht wurde.
Unsere Glückwünsche gelten allen Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schülern, die das Glück haben, zu diesem besonderen Zeitpunkt der Wilhelm-Raabe-Schule anzugehören, und deren Eltern. Sie alle sind an der Ausgestaltung dieses Jubiläums beteiligt. Wir bedanken uns für das, was Sie uns bereits gestern beim Festgottesdienst geboten haben, und für alles, was im Laufe des Jahres noch folgen wird.
Unser Dank gilt aber auch allen denen, die diese 175-jährige Geschichte mitgeschrieben haben, die diese Geschichte gestaltet haben: und das sind die ehemaligen Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler – heute hier nur zu einem kleinen Teil vertreten.
Ich könnte unendlich viele Namen nennen, die es verdient hätten, in dieser Feierstunde erwähnt zu werden, da sie in diesen 175 Jahren das Leben an und um diese Schule gestaltet haben. Ich möchte den Fokus auf das 20. Jahrhundert richten und stellvertretend nur zwei herausragende Persönlichkeiten herausgreifen: Frau Ubbelohde, die Gründerin und erste Vorsitzende des Bundes ehemaliger Schülerinnen, und Frau Hasenclever, die Leiterin der Schule von 1949 bis 1976. Beide waren in ihrer Lebensführung absolut bescheidene Menschen, verlangten sich selbst alles ab und engagierten sich zum Wohle der ihnen anvertrauten Menschen. Sie lebten für andere.
Persönlich möchte ich in dieser Stunde meinen eigenen Lehrkräften für ihren unermüdlichen Einsatz in der schwierigen Zeit kurz nach dem Kriege danken: Unterricht im Johanneum, da das Gebäude in der Feldstraße noch Lazarett war, Vor- und Nachmittagsunterricht, und das bei vollen Klassen! Unsere Lehrer führten mit uns in jedem Jahr einen einwöchigen Landheimaufenthalt durch. Besondere Erlebnisse waren die Fahrt mit Herrn Rogge mit dem Schulchor nach England 1955 und mit Frau Hasenclever nach Mitteldeutschland 1956: Halle, Weimar, Naumburg, Schulpforta, Eisenach. Leistung und Wissensvermittlung waren selbstverständlich, aber unsere Schule war mehr. Es ging um die Vermittlung von Werten und um die Bildung einer ganzheitlichen Persönlichkeit. Politische Bildung, Sport, Musik, Kunst und Kreativität spielten eine große Rolle. Unsere Lehrer konnten noch einen spannenden Lehrervortrag halten – es gab ja noch keine modernen Medien. Unsere Lehrer zeigten uns die Welt, eröffneten uns neue Welten.
Liebe Schülerinnen und Schüler, Ihr könnt es Euch wahrscheinlich nicht vorstellen, dass man so begeistert von seiner Schule sein kann – wahrscheinlich ist das für viele heute schwer nachvollziehbar. Aber es gab zu der Zeit keine privaten Reisen, man hatte kein Auto, kein Fernsehen, die meisten besaßen kein Telefon, geschweige denn ein Handy. Lüneburg, unsere Schule und unser Sportverein waren unsere Welt. Und unser Schülerinnenruderverein, ebenfalls von Frau Ubbelohde gegründet, hatte einen hohen Stellenwert. Wir lernten nicht nur das Rudern, nein, unsere Sportlehrerinnen ermöglichten uns, unser Frei- und Fahrtenschwimmen in der Ilmenau abzulegen, indem sie vom Bootshaus am Bockelsberg im Boot nebenherfuhren. Es gab ja in Lüneburg nur die Freibäder in der Ilmenau – natürlich kein Hallenbad!
Das was ich aus meiner persönlichen Sicht, aus eigenem Erleben, gesagt habe, diese tiefe Dankbarkeit gegenüber der Schule, möchte ich als Vorsitzende des Bundes der Ehemaligen bekräftigen. In unserem Mitgliederkreis wurde und wird so empfunden. Dies wird immer wieder in Erzählungen und Berichten deutlich. Gerade zu Weihnachten erhielt ich wieder Briefe von unseren Mitgliedern aus der ehemaligen DDR, denen der Bund der Ehemaligen über Jahrzehnte Päckchen geschickt hat und heute noch schickt. Darin wurde wieder ihre Dankbarkeit und ihr Stolz auf die Schule und den Bund der Ehemaligen ausgesprochen.
80 Jahre der 175-jährigen Geschichte sind eine gemeinsame Geschichte von Wilhelm-Raabe-Schule und Bund der Ehemaligen. Damit richtet sich der Blick auf den 1. April 1925. Man beging das 50-jährige Bestehen der Höheren Mädchenschule – Dr. Plath würde ergänzen: in städtischer Trägerschaft. An diesem Tag erhielt die Schule nicht nur ihren heutigen Namen Wilhelm-Raabe-Schule, sondern erfolgte der Aufruf zur Gründung des Bundes ehemaliger Schülerinnen von Emmy Sprengel. Hervorragende Quellen dazu stellen die Festschrift von OStD Dr. Zechlin und die Schüler-Zeitschrift „Der Tag des fünfzigjährigen Bestehens der höheren Mädchenschule zu Lüneburg 1. April 1925“ dar. Fast 50 Jahrgänge Ehemaliger und noch 12 Ehemalige der Oltroggeschule kamen zu diesem Jubiläum.
Die Gründung des Bundes ehemaliger Schülerinnen war überfällig, denn die Beziehung der Ehemaligen zur Schule war stets eng. Schon bei der Einweihungsfeier des Gebäudes an der Feldstraße am 21. Oktober 1908 waren die Ehemaligen in Erscheinung getreten. Marie von Mangoldt, geb. Lauenstein, überreichte eine Geldsammlung ehemaliger Schülerinnen für eine Orgel in Höhe von 3116 Mark.
Das illuminierte Schulgebäude von außen
Auch heute soll es nicht nur bei Glückwünschen bleiben, sondern wie bei allen Jubiläen auch Geschenke geben: Geschenke materieller und immaterieller Art.
Ich beginne bei den materiellen Geschenken: 1. auf der Empore – bereits im Einsatz – Beamer, Camcorder und Leinwand zur Übertragung des Geschehens hier unten, damit auch die Empore wieder stärker genutzt werden kann, und 2. unsere Beteiligung an der Illumination des einmaligen Gebäudes, das wir so lieben!
Nun zu den immateriellen, den ideellen Geschenken. Sie haben den Bund der Ehemaligen an Ihrer Seite. So wie seit 80 Jahren wird es auch in Zukunft sein. Der Bund befindet sich in einer außerordentlich positiven Entwicklung – bei den jungen Leuten ist es „in“, Mitglied zu werden –, so dass die materielle und ideelle Unterstützung der Schule auch in Zukunft gesichert ist.
Die Wilhelm-Raabe-Schule ist etwas ganz Besonderes. Sie hat etwas ganz Besonderes. Die Wilhelm-Raabe-Schule ist mehr als eine neunjährige Schulzeit – sie hat ihre Fortsetzung gleichsam im Bund der Ehemaligen. Die Gemeinschaft und die zwischenmenschlichen Beziehungen, die während der Schulzeit entstanden sind, tragen über den Tag des Schulabschlusses hinaus – und diese Zeit ist viel länger. Wir sind sozusagen das, was heute in aller Munde ist: das Mehrgenerationenhaus. Über den Bund der Ehemaligen findet der Brückenschlag zwischen gestern und heute, zwischen Alt und Jung, Ehemaligen und Aktiven statt. Das ist sozusagen die Familie Wilhelm-Raabe-Schule, eine Mehrgenerationenfamilie.
Der Bund der Ehemaligen wünscht der Wilhelm-Raabe-Schule eine weiterhin positive Entwicklung. Möge das gute Klima, das für uns Ehemalige mit dieser Schule verbunden ist, ein Klima, in dem die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen, in dem Kolleginnen und Kollegen gerne arbeiten und in dem ein kritischer und konstruktiver Diskurs möglich ist, auch in Zukunft das Aushängeschild dieser von uns so geliebten Schule sein. Seit 2003 ist die Wilhelm-Raabe-Schule mitarbeitende UNESCO-Schule, am 7. Juli wird sie als UNESCO-Schule anerkannt. Der Bund der Ehemaligen hat diese Entwicklung stets gefördert und sieht darin eine gute Basis für eine weltoffene Schule, in der Toleranz und Anerkennung jedes Einzelnen gelten. In diesem Sinne auf die nächsten 175 Jahre! Wir sind an Ihrer Seite!
Impressionen vom 175-jährigen Jubiläum der WRS:
Festgottesdienst, Festakt und Empfang
Die Ehemaligen Diemo Rollert und Cord-Michael Thamm gestalten den Gottesdienst.
Der Chor der Wilhelm-Raabe-Schule vor dem Altar in St. Nicolai und
der illuminierte Haupteingang der Schule
Die Redner beim Festakt: Frau OStD Dr. Scheuermann. Oberbürgermeister Ulrich Mädge, Landesbischof i. R. D. Hirschler und Frau Dr. Luise Reinhardt-Drischler, Vorsitzende des Bundes der Ehemaligen
Die Vorsitzende beim Empfang mit Walter Grotjahn und Ursula Winter ...
... mit Frau Iro ...
... und mit Frank Lüßmann.
Zahlen, Daten, Fakten
– lesen Sie auch unseren Bericht von der letzten Jahresversammlung und den Rechenschaftsbericht!
Entwicklung des
|
Entwicklung des Spendenaufkommens für die Schule |
|||
---|---|---|---|---|
1940 | 373,59 RM | 1940 | 80,00 RM | |
1950 | 2.025,00 DM | 1950 | 1.825,66 DM | |
1955 | 1.336,20 DM | 1955 | 100,00 DM | |
1960 | 1.494,40 DM | 1960 | 0,00 DM | |
1965 | 2.146,47 DM | 1965 | 0,00 DM | |
1970 | 3.099,07 DM | 1970 | 0.00 DM | |
1975 | 5.339,57 DM | 1975 | 3.500,00 DM | |
1980 | 6.833,50 DM | 1980 | 0,00 DM | |
1985 | 10.828,50 DM | 1985 | 0,00 DM | |
1990 | 16.542,00 DM | 1990 | 2.345,00 DM | |
1995 | 19.583,00 DM | 1995 | 7.750,00 DM | |
2000 | 23.211,78 DM | 2000 | 7.300,00 DM | |
2005 | 14.171,58 EUR | 2005 | 6.151,72 EUR | |
2006 | 17.925,65 EUR | 2006 | 2.247 EUR | |
2007 | 15.203,36 EUR | 2007 | 12.275 EUR | |
2008 | 16.823,80 EUR | 2008 | 8.774 EUR | |
2009 | 15.461,41 EUR | 2009 | 2.088 EUR | |
2010 | 15.855,41EUR | 2010 | 2.160,92 EUR | |
2011 | 15.634,08 EUR | 2011 | 2.065,00 EUR | |
2012 | 13.033,07 EUR | 2012 | 6.085,30 EUR | |
2013 | 13.617,04 EUR | 2013 | 3.894,83 EUR |
Jährliche Zuwendung an die Wilhelm-Raabe-Schule (1986–2010) |
||||
---|---|---|---|---|
1986 | 6.180 DM | 2000 | 7.300 DM | |
1987 | 4.420 DM | 2001 | 12.451 DM | |
1988 | 2.959 DM | 2002 | 5.329 EUR | |
1989 | 3.131 DM | 2003 | 11.321 EUR | |
1990 | 2.845 DM | 2004 | 4.660 EUR | |
1991 | 6.605 DM | 2005 | 6.152 EUR | |
1992 | 6.243 DM | 2006 | 2.247 EUR | |
1993 | 6.395 DM | 2007 | 12.275 EUR | |
1994 | 9.148 DM | 2008 | 8.774 EUR | |
1995 | 7.750 DM | 2009 | 2.088 EUR | |
1996 | 9.177 DM | 2010 | 2.161 EUR | |
1997 | 6.460 DM | 2011 | 2.065 EUR | |
1998 | 10.610 DM | 2012 | 6.085 EUR | |
1999 | 9.176 DM | 2013 | 3.895 EUR |
Zuwendungen Insgesamt 1986 bis 2013: EUR 123.728,30 (DM 241.991,52)
Viele Anschaffungen sind heute selbstverständlicher Bestandteil des Schullebens, den man (leider) nicht immer sofort in Zusammenhang mit dem Bund der Ehemaligen bringt:
- Die "Verwandlung" des Kellerraumes in eine wunderschöne Bibliothek, die Lust zum Lesen weckt, war nur durch erhebliche Zuschüsse des Bundes möglich, der Kosten von der Elektrik bis hin zu den gemütlichen Sitzecken übernahm.
- Wer hat schon einmal beim Telephonieren von der Schule aus darüber nachgedacht, dass der Bund der Ehemaligen einst das Münztelephon im Erdgeschoss spendierte?
- Was wären die alljährlichen Austauschprogramme der Schule ohne die jährlichen Zuschüsse in Höhe von rund 1.200 €?
- Wer denkt heute bei Schülerübungen in den Naturwissenschaften an all' die Zuschüsse des Bundes der Ehemaligen, die erst eine Anschaffung der zugehörigen Geräte ermöglichten?
- Lust auf ein belegtes Brötchen in der Caféteria? Diese Einrichtung wurde mit über 7.000 € komplett vom Bund der Ehemaligen bezahlt.
- Im Sommer in der Pause auf dem Balkon neben der Caféteria in aller Ruhe eine Tasse Kaffee genießen? Auch hierzu steuerte der Bund der Ehemaligen mehr als 5.000 € bei.
- Die Renovierung der historischen Türen der Schule übernimmt der Bund als Jubiläumsgeschenk für über 12.000 €.
Besonders wertvoll war die Unterstützung durch den Bund der Ehemaligen auch dort, wo mit ihrer Hilfe Impulse gegeben wurden, die Ausgangspunkt nachhaltiger Verbesserungen des Schulunterrichtes wurden:
- Heute ist die Computernutzung selbstverständlicher Bestandteil des Unterrichts in vielen Fächern. Ausgangspunkt war 1995 eine Spende des Bundes in Höhe von 5.500 DM für mehrere Rechner (Pentium 66).
- Heute profitieren Schüler im naturwissenschaftlichen Bereich von den Geräten und Materialien, die der Bund für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig anschaffte. Mit Hilfe dieser Investition wurden beispielhafte Materialien entwickelt, die wiederum den Grundstein für die Auszeichnung der Wilhelm-Raabe-Schule als Naturwissenschaftliches Excellence-Center legten.
Haben Sie Interesse mitzumachen, Kontakte zu pflegen und neue Leute aus allen Generationen kennenzulernen, "Ihre" Schule zu unterstützen und die Chancen junger Leute zu verbessern?
Dann werden Sie doch Mitglied beim Bund der Ehemaligen.
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